Alle Klassen im 10. Jahrgang besuchten im Rahmen des Geschichtsprojekts „Hausarbeit zum Widerstand gegen
den Nationalsozialismus“ die Hochschul- und Landesbibliothek in der Rheinstraße.
Die dort durchgeführten Rechercheübungen bereiteten die Jungen und Mädchen vor, selbstständig geeignete Literatur
zur selbstgewählten Widerstandsgruppe zu finden und auszuwerten.
Eine Schülerin berichtet: „Bevor es losging, luden alle Schülerinnen und Schüler eine Apauf ihr Smartphone und teilten sich in Gruppen auf.
Dann konnte es auf Entdeckungsreise gehen, denn mit dieser App erhielten alle verschiedene Missionen, die sie in der HLB lösen
mussten. Dazu gehörte z.B., wie man sich in der Bibliothek zurecht findet und hier Bücher richtig sucht.
Für die Aufgaben stand nur ein begrenzter Zeitraum zur Verfügung und für richtige Lösungen gab es Punkte.
Als letzte Aufgabe wählte jede Gruppe ein spezielles Thema, informierte sich anhand verschiedener Materialien
und trug zum Schluss der restlichen Klasse vor. Es war ein lehrreicher Besuch, bei dem viele neue Erkenntnisse über
die Recherche in einer Bibliothek gewonnen werden konnten.“
Angeleitet von den Geschichtslehrerinnen entwickelten die Zehntklässlerinnen und -klässler jeweils eigene Fragestellungen, z.B.
nach den Motiven einer Widerstandsgruppe oder den Zielen einzelner Akteure. Nach dem Einlesen in ihr Thema entwarfen
sie eine vorläufige Gliederung, fanden eine zum Problem passende geschichtliche Quelle und schrieben ihre Ergebnisse nieder.
Es handelt sich um eine sehr anspruchsvolle Lernaufgabe, die über das gesamte erste Halbjahr erledigt worden ist.
Viele Mädchen und Jungen formulierten, die Auseinandersetzung mit einer bestimmten Widerstandsgruppe oder einzelnem Akteur habe
durchaus "Spaß" gemacht und den Horizont wesentlich erweitert, da man tiefer in die persönlichen Beweggründe eintauchen konnte.
Zur Besprechung des Themas „Nationalsozialismus“ gehört in jedem Schuljahr zudem ein Besuch in der Gedenkstätte Hadamar.
Hier wurden behinderte Menschen während der 1940er Jahre ermordet. Der gesamte Jahrgang fuhr nach Hadamar, wo es den
Referenten und Referentinnen gelang, die geschichtlichen Ereignisse mit der aktuellen Lebenswelt der Oranienschülerinnen und -schüler
zu verknüpfen.
Alle Lerngruppen gaben ein durchweg positives Feedback: Sie empfanden das direkte Erleben von Geschichte vor Ort und das
Arbeiten an Biographien als aufschlussreich.